INIHR, 1979
Sie sagte kein einziges Wort mehr.
Es gab nichts mehr zu sagen.
Alles, was ihr jemals zu sagen wichtig gewesen, entglitt ihr im gesprochenen Wort.
Es war, als ob es kein Wort mehr gäbe, das auszudrücken vermochte, was in ihr.
Es war, als ob das gesprochene Wort in dem Augenblick, da es gesprochen, keinen Inhalt mehr besässe.
Sie konnte das INIHR nicht mehr formen, da die Form - das Wort - sogleich erstarrte, wenn es einmal gesagt.
Es wurde zur undurchlässigen Hülle für ein Vakuum, das sie nur allzu gerne ersetzen wollte:
DURCH EINEN BEDEUTENDEN INHALT.
Das Wort galt ihr nun nichts mehr.
Einst war es doch Ausdruck gewesen für jene Zeit, die ihr Leben in seinem ganzen Zusammenhang dargestellt hatte, und sie mit seiner Hilfe teilhaben liess am Bestehenden. Immer wieder erschaffte sie es daher von neuem: Gleich einem Akt, der für den Künstler am schwersten, hauchte sie ihm all ihr Fühlen und Sehnen ein, füllte es mit sich selbst.
Da platzte es eines Tages in seiner Dichtigkeit.
Es war nur ein einziges Wort, das als Instrument nicht mehr in der Lage war, das aufzunehmen und zu übertragen, was sich in ihr gesammelt hatte.
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