Ach was. Verrottete Vehikel, deren Conductors null Ahnung
von Verkehrsregeln haben bzw. sich überhaupt nicht um sie scheren.
Wen kümmert's? Versichert sind eh' nur die Wenigsten. Passiert etwas,
dann ist eben die Schrottlaube hin und du im (Armen)Hospital. Alles und
jeder ist doch ersetzbar.
Aufgepaßt, sogar höllisch, wird lediglich bei den Geschwindigkeitsbeschränkungen.
Die sind alle Nase lang anders. Bei ihrer Überschreitung drohen sehr
empfindliche Strafen. Da der Staat nun 'mal wenig 'einnimmt', lauern überall
im Verborgenen die Verkehrssheriffs in ihren Cars mit den 'Superverkehrsfeindequipments'.
Deshalb ist - neben powerfulen Musikanlagen - in jedem fahrbaren Untersatz
noch ein Radarwarner an der Windschutzscheibe installiert, der straßenpolizeiliche
Gefahren mit ekelhaftestem Piepsen in allen nur erdenklichen Tonlagen anzeigt.
Hierbei blinken jedesmal verrückte Lämpchen auf und leuchten
die Insassen in ihren eigenen Wagen schauerlich an, einen Teil ihres Wageninneren
spacemäßig aus. Lebensbedrohlich, weil du des öfteren dann
automatisch 'blinzelnd' fährst. Solch' ein Warner schlägt nämlich
auch dann an, wenn gar keine Gefahr im Verzug ist. Das Gefährliche
an ihm will aber keiner so richtig wahrnehmen.
Der sog. TÜV überprüft ihn nicht einmal. Er checkt jährlich
die Scheibenwischer, die Bremsen und die Lichter. Das ist es dann. Ach,
30 $ sackt er noch dafür ein.
Und bei 'ner Havarie muß der Wagen stehengelassen werden. Irgendwann
kommt 'ne Abschleppfirma und kümmert sich um ihn. Natürlich nur,
wenn sie angerufen worden ist. Das unterlassen Viele. Daher massenweise
Autowracks im Irgendwo. Privates Abschleppen ist strengstens verboten.
Jedenfalls bin ich fürs erste ziemlich alle. Nichts
stimmt hier überein mit meinen vagen Vorstellungen von diesem Land.
Hatte ich doch fälschlicherweise angenommen, dass die Zeiten der Sklaverei
vorbei sind - endgültig -, so wurde ich bereits am Flughafen eines
Besseren belehrt. Das ist eigentlich Schock genug.
Diskriminierungswesen Nr. 1 ist der Schwarze; Nr. 2 der Puertoricaner.
Viele von ihnen leben in einer 'Stadt' namens L. Dort ist auch ein
sog. Kinotempel. N war immer ganz scharf 'drauf, dass wir die Nachmittagsvorstellungen
schafften, weil sie solche Angst vor den Überfällen der 'Ricos'
hatte. Gesehen haben wir aber niemals einen.
Der Asiate ist hingegen recht beliebt und geachtet. Der Kubaner wird irgendwie
'bewundert'. Der Mexikaner 'geschätzt'. Die Araber fallen nicht weiter
groß auf - allerhöchstens durch ihre 'Vermummung' / 'Verschleierung'
- und ihre Sprache. Die Inder haben gutes Essen. Die Griechen prima Pizzas,
die direkt ins Haus geliefert werden. Das finden die Amerikaner Spitze,
weil sie sich am liebsten garnicht oder per Auto fortbewegen. In den meisten
Häusern gibt's auch sagenhaft viele sofaähnliche Gebilde. Auf
ihnen wird liegend ferngesehen, gegessen, geschlumpft und gepennt. Die
Italiener sind funny und maffy. Die Russen eine indirekte (Ohn)Macht. Die
Rumänen und die Albaner arm 'dran. Der Rest sind Europäer und
eben nur das. Außer der zahlreichen Franzosen. Sie werden als unzugänglich,
ja recht arrogant eingestuft.
Nach Meinung vieler Amerikaner sprechen sie das schauerlichste, unverständlichste
Englisch der englischsprachigen Menschheit. Wenn sie es überhaupt
sprechen.
Soviele Staaten sind in Neu-England an Menschenzahl nicht vertreten. Die
Weißen mit ihrem Haß auf die Schwarzen überwiegen und
-schatten jedwedes menschliche Gewissen. Allemal.
Heute glaube ich zu wissen, weshalb sogar die meisten weißen
Neuankömmlinge sehr wenig Wert auf Beziehungen zu Schwarzen legen.
Es ist nicht nur dem sog. 'Übertragungsmechanismus' zuzuschreiben.
Nein, die geschundene, die miesesten Arbeiten verrichtende schwarze Bevölkerung
ist im Gegensatz zu den reichlich ausgezutzelten, degenerierten, nur mit
Kosmetik zu übertünchenden, recht kaputten, sich gehengelassenen
blaßen, weißen Figuren mit Fetthintern, Dickbäuchen, Schmutzhaaren,
ungepflegtem Outfit - trotz der Modemöglichkeiten - irgendwie wahnsinnig
würdevoll, stolz, potent, voller menschlich-warmer-herzlicher Ausstrahlung
und immer gut 'drauf. Wenn irgendwo Irgendwas Lustiges abgeht, wer lacht
dann spontan, ehrlich? Der Schwarze.
Und auf ihn, den ständig Getretenen, Zurechtgerückten, den angeblich
Jammervollen, den Paria ihrer Gesellschaft, sind die Weißen schlichtweg
eifersüchtig. Neidisch. Sie stülpen ihm ihre 'damned disparagement'
wie einen nassen Sack brutal über. Nach der Devise: Schau' nur, wie
du ohne uns zurechtkommst. HiHiHi.
Dieser Schwarze, gleichgültig, ob afrikanischer, südamerikanischer
oder ??? Herkunft, hat es geschafft, sich selbst zu bewahren und sich selbst
'abzugeben', sich einzubringen als Mensch. Nicht als innere und äußere
hohle Uniformdesign- oder abgefuckte Jeanshülle.
Ob Kloputzer (Klo=Rest-Room - vor lauter puritanischer Schamhaftigkeit
gibt es keine Toilets!) oder Richman, ihre Natürlichkeit, ihre Offenheit
ist einzigartig! Mich hat's umgehauen, wirklich. Da hält echt keen
Weißer mit! Der bekommt nur Minderwertigkeitskomplexe.
Bedenkt man ihren Leidensweg, der dauert und dauert, dann ...
Es gibt wenige Weiße - viel zuwenige -, die diese inneren
Werte verkörpern. Und auch unter diesen Wenigen ist es selten, dass
sie zu ihrem Ich und dessen Vergangenheit, wenn sie sich nicht vermarkten
läßt, stehen.
Viele Weiße sind Amerikaner. Es interessiert sie nicht
die Bohne, woher sie kommen. Sie leugnen sich selbst. Ihre Begründung:
Auch wenn mein Großvater Italiener / Franzose etc. war - in der Schule
durften wir schon garnicht darüberreden -, ICH BIN AMERIKANER UND
SONST GARNICHTS.
'Tschuldigung: Weißer Amerikaner. Der Glaube an die
Allmacht einer neugewonnenen Identität führt anscheinend zu Selbstvertrauen
und bringt vielleicht Selbstbewußtsein. Wer's nötig hat!
Obwohl alle in den Staaten vertretenen Hautfarben auf diese
Nationalität Anspruch haben. Sogar die Indianer und die Alasker (Inuit)
und alle anderen Minderheiten.
Es gibt doch keine Diskriminierung mehr! Alle Ethnien sind
gleich!
Sie werden gleich behandelt! So steht's im Antidiskriminierungsgesetz.
Was für 'ne üble Show wird auf dessen Rücken abgezogen.
Was wird nicht alles mit seiner Hilfe pseudolegitimiert.
Einer Einrichtung privater Natur. Ausschließlich gesponsert
von den Reichen aus Nächstenliebe für die Armen. Angeblich. Aber
diese Leistung der Reichen wird sehr geachtet. Sie katapultiert sie gesellschaftlich
wieder um einen Grad weiter nach oben auf der Klassen(himmels)leiter.
REICH UND GANZ OBEN SEIN.
Das ist der AMERIKANISCHE TRAUM.
Auf ihn wird, ohne Rücksicht auf menschliche andere
und eigene Verluste, gewiß oft vergeblich, ein ganzes Leben lang
gezielt hingeschuftet. Ja, geschuftet. Natürlich auch 'hingespielt:
Powerball, Lotto, Spiel-Kasinos sowie --Höllen u.a.m. unterstützen
diesen menschlichen Trieb vorallem dadurch, dass sie kräftig 'hinlangen
und 'ne Menge dabei abzocken.
An sieben Tagen der Woche, 24 Stunden lang, sind alle Geschäfte -
außer den Banken und den öffentlichen Einrichtungen - geöffnet.
Theoretisch und praktisch kannst du also morgens um drei einkaufengehen.
Nur an einem einzigen Tag im Jahr - an ihm ist auch die Börse geschlossen
-, es ist der THANKSGIVING DAY, sind 80 % der Geschäfte landesweit
zu. Wenn dir also danach ist, kannst du rund um die Uhr arbeiten. Den meisten
ist danach. Alle jagen der Kohle und dem Konsum wie gehetzte Tiere hinterher.
Privatleben läuft so gut wie garnicht. Zu häufig findet es abends
und nur vor der Glotze statt. Da sitzen dann auch die Kids. Trautes Family-Life.
Während des Fernsehens wird gemampft, was der Magen hält; getrunken,
was die Leber verkraftet; gechatet, was die (Alltags-)Soaps so hergeben;
und laufend das Programm umgeschaltet, wenn nicht gar ein Videonewcomer
läuft. Alle neuen Filme kommen nach ihrem Kinostart spätestens
nach zwei Monaten als Videos in die Konsumbasiliken.
Durchschnittlich gibt es in jedem Haushalt etwa drei Fernseh-, ein Videogerät
und zwei bis drei Super-Anlagen mit vier bis sechs Lautsprecherboxen vom
Allerfeinsten. Dazu Unmengen von CD's, Videokassetten, manchesmal noch
LP's - Vinyl Records - und zahlreiche Tapes. Das bringt die absolute Tune
in's Home. Bücher sind oft mit wenigen Fingern gezählt. PC's
finden sich samt diverser Zusatzschnickschnacks - im average case - je
einmal pro Etage. Mit ziemlich vielen Spielen. Überhaupt sind die
Häuser voller (Plastik)Spielzeuge. Da sind die Kids 'aus dem Weg'.
Obwohl die wenigsten von ihnen 'im Weg' sind, weil sie ja bis zum späten
Nachmittag schulmäßig 'untergebracht' sind und abends meist
den Fernsehprogrammierer drücken und drücken.
In keinem Land habe ich sowenige Kids im Garten oder irgendwoanders spielen
sehen wie in Neu-England. Spielen, nicht - extrem - Sporttreiben.
Ein Fernseher läuft immer. Meistens sind zwei ON. Da schwappt die
Stimmung schon 'mal über. Bei mir auch. Zum Ausrasten.
Vor lauter Hintergrundgeräuschen - irgendein haushaltsmäßiges,
standardisiertes Zusatzgerät wie Staubsauger, Wasch- oder Geschirrspülmaschine,
Anrufbeantworter etc. ist ebenfalls immer in Funktion - hatte ich in den
ersten Tagen große Wahrnehmungsprobleme. Manchesmal hab' ich garnichts
mehr mitbekommen. Nihil gerafft. Oh, dear:
Fast hätt' ich diese verdammten Telefone vergessen. Da ist das Handy
mit seinen ein / zwei schnurlosen Telefongeschwister/n groß im Rennen.
Nervigst. Und irgendjemand ruft immer an. Vorallem die Telefon(werbe)verkäufer
finden ihr Handwerkszeug geilst: Sie sind ausschließlich mit ihm
bei der Sache. Das kann ein Gespräch verdammt in die Länge ziehen.
Apropos Werbung: Täglich müssen fantastische Berge von Zeitungen,
Zeitschriften und Werbematerialien nach sog. Coupons durchforstet werden.
Diese Coupons brauchst du, um billiger, viel billiger einkaufen, ölwechseln
usf. zu können. Auf ihnen ist jeweils ein Preisnachlaß zwischen
50 Cents und 50 bis 150 $ verzeichnet. Einmal fand ich einen sog. Ölwechsel-Coupon
in Höhe von 15 $. Das hieß, dass ich den Wagen für sage-
und schreibe 5 $ durchchecken (= Ölwechsel, Bremsen-, Licht-, Reifen-,
Flüssigkeiteninspektion) lassen konnte. Vier Typen machen sich - im
Akkord - zur gleichen Zeit über den Wagen her. In 20 Minuten ist alles
paletti. Irre.
Back to the advertising / publicity (Am):
Derartige kleine Alltagsnebentätigkeiten verrichtet man am besten
auf dem Locus. TIME IS MONEY und von beidem ist ja bekanntlich immer zuwenig
vorhanden.
Also: Nutze den winzigsten Augenblick zu deiner Information. Zu deiner
Bereicherung.
So ist jeder Tag vollgestopft mit vielen, vielen Arbeiten. Angefangen beim
Housing, hin zum Cleaning, Driving, Shopping, Banking, Searching, Reading,
Writing, Phoning, Chatting, Testing, Probing, Examining, Inspecting, Watching
TV, Beauty-Culturing etc. bis zur Animal-Care. Und wenn du noch Energie
hast, kannste auch in einen der zahlreichen Clubs zum Regenerieren deines
Körpers und deiner Seele fahren. Kannst Tanzen, Schwimmen, Bodystylen
und -builden, nachts Jagengehen (mit Lizenz natürlich!), Schießen,
Biken, Joggen, Gokarten, Skifahren (auf echtem oder Kunstschnee), Bobben
(auf eigens dafür präparierten Trails neben den Interstates)
usw. . Du hast alle Möglichkeiten, alle Freiheiten. Deine Börse
muß allerdings immer gut gefüllt bleiben bzw. du solltest immer
mehrere Scheck- oder Kreditkarten bei dir haben, wenn dich die Lust auf
Unternehmungen aller Art anfällt.
Eine Sache kannste allerdings nicht: Einfach bloß Spazierengehen.
Das ist ein Unding. Nicht, weil es zumeist keine Wege dafür gibt.
Nein. Es gibt einfach keinen, der das macht. Alle fahren.
Ja, und die Menschen? Ihre Beziehungen mit- bzw. untereinander?
Ein ziemlich trauriges Kapitel. Kann ich nur sagen. Von der
Komödie bis zur Tragödie kannst du alles haben. Nur, Liebe oder
so 'was in der Art wie Gefühle ... Total tote Hose. Ich habe kein
Händchenhalten, kein Knutschen, kein Schmusen, überhaupt keine
einzige zwischenmenschliche Zärtlichkeit erleben dürfen.
Schlimm. Alle sind so beschäftigt mit ihrem materiellen
Wohlergehen, dass - so denke ich mir jedenfalls - dafür einfach keine
Zeit und auch keine Lust vorhanden ist. Die Menschen sind ausgepowert.
Exhausted. Burned. Consumed. Der Mensch als einziges Mißverständnis?
Tja.
So ist auch die zwischenmenschliche und interaktive Kältefront erklärbar,
die sich sogleich zeigt, wenn einer beim anderen Nähe, Hilfe sucht:
'Was kümmert's mich', 'meinetwegen', Hauptsache, ich selbst bin dadurch
nicht berührt.
Die totale Abschottung! Nicht 'mal die eigenen Kinder unterstützen
ihre Eltern, wenn diese in Not (geraten) sind. Das regelt auch kein Gesetz.
So wie bei uns. Irgendwie ist keiner für keinen 'zuständig'.
Es regt sich auch niemand auf. Du kannst machen, was Du willst, wozu Du
lustig bist.
Nur, einige Tabus darfst du ja nicht brechen:
Alle Intimitäten, welcher Natur auch immer, sind, ebenso wie das Rauchen
und der Alkoholkonsum in öffentlichen und vielen privaten Einrichtungen
untersagt. Trotzdem: Es gibt viele Raucher und noch mehr Alkoholiker. Deren
Stoff wird in großen braunen Tüten massenweise heimgetragen.
Der weiche stammt aus dem Supermarkt, der (knall)harte aus dem Liquor-Shop.
Auf die Gefahr mich zu wiederholen, schreibe ich:
Viele Frauen und Männer wirken ob ihres intensiven 'Daueranbetens'
des Mammons Geld / Reichtum ziemlich ausgeflippt. Durchgeknallt. Klar,
wenn du von morgens bis abends bzw. (spät)nachts nur damit beschäftigt
bist, zu horten und zu konsumieren, bleibt dir keine Zeit für andere,
wesentlichere Dinge im Leben. Schade.
Immernoch in der Mall: Lebensmittel einholen.
Alle nur erdenklichen Gerüche der Welt durchwandern
meine Nase. Bevölkern meinen Hals. Igitt! Würg'! Und es sind
nicht nur die seltsamen Düfte, die dem Mega-Warenangebot entströmen.
Es sind besonders diejenigen, die die quirlenden Menschenmassen ausdünsten.
Alles in mir zieht sich zusammen. Verkrampft sich. Was es da alles gibt!
Ich kaufe und kaufe. Wie sich später - beim Kochen - herausstellt,
sind alle Waren quasi so fettarm, so lull und lall, dass kein Gericht gelingt.
Ich ernähre mich - wie viele Amerikaner - einfach kalt: Crunchies
mit Milch & Honig zum Frühstück. Zum Peping Kaffee - (N
hat zwei volle Jahre gebraucht, bis sie d e n Kaffee, der ihr mundet, gefunden
hat. Sie muß bei jedem Einkauf darauf achten, ob er vorrätig
ist oder nicht. Wenn ja, dann heißt es 'voll hinlangen') - und labberiges
Brot mit geschmacks- & fettloser Butter & Jam. 500 gr. reinen Lobster
für 2, 50 $ oder gebratenen Turkey für 3 $.
Dazu: Salat und frische Ananas. Zum Mittagessen. Brot, Sahne- & Käseprodukte,
Salat, Früchte, Gemüse, Fleisch- & Wurstwaren - das schmeckt
alles dermaßen künstlich. Nach nichts. Da kommt gleich einem
der Verdacht auf 'Genmanipulation'. Furchtbar. Der Fisch geht. Aber nur
gebraten. Das fällt schon gleich wieder flach, weil der Fahrenheit-Herd
nichts taugt. Die Geschirrspülmaschine ebenfalls nicht. Der Kühlschrank
& die Eismaschine wässern. Wohl an Miele-Geräten gespart,
N? Die amerikanischen Marken sehen ja toll aus. Sie bringen's jedoch
nicht. Auch bei 110 Volt nicht. Leider sind - wegen des horrenden Importzolls
- die ausländischen (besseren) Gerätemarken sehr, sehr teuer.
Daher zumeist unerschwinglich.
Die Heizanlage ist schrecklich. Nur etagenweise programmierbar. Also schlafe
ich bei 57 Fahrenheit = 13 Grad Celsius. Mit dicker Mütze und einem
Schlafsack bis minus 20 Grad Celsius. Manchesmal ist es noch kälter.
Dann ist einer gegen irgendeinen der Holz-Strommasten, die haufenweise
die Straßen säumen, geknallt. Das ganze Stromsystem bricht zusammen.
D.h.: Es gibt auch kein warmes Wasser mehr. Kann Tage dauern, bis alles
wieder repariert ist. Und bei Schneefällen: Wochen. Wo die Amerikaner
doch so gerne alles überheizen. Da bricht schon 'mal Panik aus. Auch
im Septic-System, der banalen Versitzgrube, die allmählich vereist
und dadurch dem Abwasser keine Fließchancen mehr einräumt. Auf's
Klo kannste dann auch nicht mehr gehen. Ich hoffe nur, dass einer der Generatoren
funktioniert. Im übrigen: Das Zusatzangebot an 'Notgeräten für
den Ernstfall' ist pro Haushalt - UPS! - wirklich erwähnenswert. Da
gibt's Feuer- und Rauchmelder, Alarmanlagen, riesige Gewerberasenmäher
und -laub- & -nadelsauger, giant rakes, Schneeschaufeltraktoren und
und und. Die sind echt sehr wichtig. Weil die meisten Häuser, Trailors
oder Wohnwagen derart plastifiziert sind, - außer einem Betonkeller
bzw. -fundament -, sodass sie schon beim kleinsten Funkenschlag total abfackeln.
Alles ist Attrappe. Sogar die Kunststoff-Fensterläden samt -Hausverschalung.
Unvorstellbar. - Es gibt nur ganz selten Häuser mit echten Steinfundamenten
bzw. Stein- oder Holzhäuser -.
Zumal bei den Wahnsinnstemperaturschwankungen. Plus 45 Grad Celsius im
Sommer und minus 30 bis 35 Grad Celsius im Winter. Oft noch wärmer
bzw. kälter. Mit pflaumengroßen Salzkörnern werden die
eisbedeckten Straßen für den Durchgangsverkehr aufgetaut. Was
natürlich eine enorme Umweltbelastung zur Folge hat. Das ist die einzige
staatliche Winter-Leistung für die Bürger. Die sind, mit ihren
rollenden Blechschuppen, ja völlig auf befahrbare Straßen angewiesen.
Nicht 'mal der Müll wird entsorgt. Das machste schön alles selbst.
Oder stellst ihn einfach auf dein Grundstück und läßt ihn
solange dort, bis er verrottet ist. Platz genug haste dafür ja. In
den meisten Fällen jedenfalls.
Land ist en masse vorhanden und recht billig zu erwerben. Auch Wohnwagenbesitzer
verfügen über regelrechte Territorien. 5000 qm sind das Minimum.
Dementsprechend betragen die Entfernungen zwischen den Häusern mindestens
500 m. Außer in den Städten, kann jeder irgendne (baufällige,
manchesmal aus Abfallbaumaterialien zusammengeschusterte) Hütte sein
eigen nennen. Na ja, 'ne Hypothek ist schon immer 'drauf. Ganz klar. Nur
bei den Rich nicht. Die wohnen übrigens oft in eigenen Towns. Z.B.:
In B / MA. Ihre Häuser & Grundstücke sind - in ihren
Ausmaßen reichlich überdimensioniert - zum Teil doch auch ziemlich
heruntergekommen, plastikgeschädigt und zuweilen sogar leerstehend.
Personal kostet auch in den Staaten.
Irgendwie unbeschreiblich das ganze 'Hausen' / Wohnen in derartigen architektonischen
Kreationen. Das muß man gesehen haben. Sonst glaubt man's selbst
nicht. So 'was Abgefahrenes. Und, willste 'was verkaufen, dann stellste
den entsprechenden Artikel gleich mit hin. Mit einem 'FOR SALE'-Schild
versehen.
Außerdem bin ich schon mehrere Rennen mitgefahren und
konnte unsere Einstellung zu den Viecherln mit der der Amerikaner vergleichen.
Ihre gespaltene Beziehung zu ihnen ist mir deshalb sofort aufgefallen.
Hunting und Shooting sind mehr als nur geliebte Sports. Sie sind eine Sucht-Krankheit.
Da ich als Kind Schießen gelernt habe, bin ich mit R in seinen
Shooting-Club gefahren und erst 'mal umgefallen. Nicht wegen dieser Club-Schießbude,
die nicht 'mal mit einer Geistertown-Hütte hätte konkurrieren
können, nicht wegen der - trotz 'Ohrenhöhlern' - lauten Knallerei,
oder gar wegen der Ballerfreaks, die irgendnem Oldie-Western entsprungen
schienen. Nein, wegen des schneidend dicken Schießpulvergestanks
sowie wegen der fetten Staubschicht, die sich auf dem Boden und in der
Luft angelagert hatten. Durch die Bewegungen der Anwesenden wurden sie
ständig umhergewirbelt. Nichts wird dort 'gewartet'. Nicht 'mal die
'vorhandene' Air Condition.
Natürlich habe ich voll 'daneben'gezielt. Nie getroffen.
Das Schießpulver stellen Viele selbst her. Die dazugehörigen
Patronen übrigens auch. Sogar das dafür notwendige Werkstattinstrumentarium
basteln sie in mühseliger Kleinstarbeit. Mit wachsender Begeisterung.
Zu kaufen - für den Privatbedarf - sind nur die Einzelteile. Aber
auch die nicht immer oder bloß als Rohmaterial. Wie schon erwähnt:
Überall ist Eigeninitiative und Improvisation wichtig.
Waffen und Munition gibt's in den Weapon- bzw. Gun-Shops. Hinter deren
Vitrinen humpeln meist feuerwaffenbesessene, ausgemergelte Korea- oder
Vietnam- oder Golf-Kriegsveteranen herum. Einige von ihnen wirken - in
jeder Beziehung - invalid. Sie haben angeblich die meiste Ahnung. Klar,
bei der Praxis.
Ich bin wirklich erstaunt, wieviel und welche Waffen(marken) & Munition
da so 'mal auf die Schnelle über die Theke gehen. Der Waffenschein
- er ist im übrigen das geringste Problem, weil jeder ihn gegen Bares
kaufen kann (jeder Bundesstaat hat hierin sein eigenes Waffen(besitz)karten-Gesetz)
- wird niemals verlangt. Wo kommt bloß die Knete dafür her?
Gottseidank werden wenigstens die Vögel in Ruhe gelassen. Komische
Vögel übrigens. Sie singen nämlich nicht. Kreischen nur
hysterisch 'rum. Ohne Ende. Da wird einem ganz anders dabei. Über
ihre ungewohnten Lautäußerungen habe ich mir jedoch vergeblich
Gedanken gemacht.
In der UNH (= University of New Hampshire) von Durham stelle
ich mich unter anderem vor.
Diese Uni ist keine Campus-Uni, sondern eine backsteinrote Staats-Uni-Stadt
im viktorianischen Stil. Mit allem Drum und Dran. So etwas kennen wir hier
nicht.
Leider ist dort für das kommende Semester keine Vacancy zu besetzen,
weil der Staat sparen muß. Ich bin wieder nur ON FILE.
Diese Town gefällt mir. Keine Spur von den sonst so moralinsauren
Puritanern. Richtig erholsam. In den Glotzen auf den winzigen Studentenzimmern
laufen auch keine Soaps. Das pornografische Anschauungsmaterial mit oft
blutigem Ernst, das sich, zur Unterhaltung, sonst in vielen Haushalten
'reingezogen wird.
Soaps sind mehr als nur beliebt. Die seichten Stories unterliegen, - nach
dem Motto: "Wenn ich die Kontrolle über Euere besten Teile habe,
dann habe ich auch Euch unter Kontrolle" - einem staatlichen Sponsering
totale. Sie fesseln ihre spröden Zuschauer an das heimische Sofa.
Da sind sie wenigstens einigermaßen berechenbar.
Dafür sorgt eben schon der miese sexistische Inhalt dieser Love- and
Crime -(Domestic-Crime) - and Love-Geschichten. Zum Kotzen!
Obwohl viele, vom Volk angebetete weibliche Wesen in chicen Outfits, mit
Prachtfrisuren tragenden Hohlköpfen und 'fantastischen', irrealen
Fötuskörpern darin vorkommen, behält die männlich dominierte
'Kultur' doch stets die Oberhand. Eben wie gehabt. Das weitere Geschehen
mag sich jeder selbst ausmalen.
Y studiert u.a. auch in Durham. Sie führt mich dort auch ein
und herum. Good Job!
Allgemein wird das Lernen sehr locker angegangen. Die zahlreichen Parties
hingegen werden da schon ernster genommen. Sie sind der Einstieg in DIE
GESELLSCHAFT, DIE DAS ACH UND WEH DES LANDES BESTIMMT. Ihr Angel- und Drehpunkt.
Wer zu diesen Festen / Cocktails nicht eingeladen wird, ist nicht 'IN'.
Da laufen aber die Tränen - sturzbachmäßig -. Du mußt
halt alles tun, um aufzufallen. Dich ins rechte 'sagenhaft-interessante'
Lady- / Gentleman-Licht rücken. Das ist zwar irre anstrengend, aber
dafür karrierefördernd. Nichts für zartbesaitete Sensibelchen.
Du brauchst dir nur das undurchdringliche Beziehungs- und Beteiligungsgeflecht
in Industrie, Politik, Wirtschaft, Lehre und Forschung ins Gedächtnis
rufen, in dem die Seilschaften-Zöglinge bzw. die Seiltanz-Trainierten
College- und Universitätsschwestern oder -- und -brüder die Fäden
spinnen. Ein Netzwerk von 'Ehemaligen' wahrt über Einfluß und
Machenschaften.
EIN STÄNDIGES KATASTROPHEN-STAND-BY.
Über 70 % der Studierenden leiden - streßbedingt
- an Mono, einer ansteckenden Schlafkrankheit. Die hat D grad' hinter
sich. Der studentische Health-Service ist voll ausgelastet mit Mono-, Rauschmittelkranken
und psychisch kaputten Patienten.
Für uns hier ist das alles nicht so leicht vorstellbar.
BIST DU KEIN DEKORATIONSOBJEKT, WIRST DU AUCH NIEMALS DEKORIERT. Das ist
unumstößliches Faktum. Es prägt dich. Macht dich hart.
Ziemlich unverletzbar. Du mußt jedenfalls so tun, als ob ... .
Du läßt dich - offiziell - nicht mehr zu. Bist laufend am Spielen
und Springen.
Immer eifrig dabei, behende deine Vor- und Nachteile auszuloten.
Schneller als die, mit dir im Wettbewerb Stehenden über
die strukturierten Vorgaben des alltäglichen Lebens hinauszugehen.
Du mußt der Winner werden. Um jeden Preis.
Vergiß' deine Gefühle, deine humanen Werte. Die bringen dich
nur in verdammt unangenehme Situationen. Friere dein Gemüt ein. So
taugst du am besten zum vitalen Hero. Optimiere dein Ego. Puristen sind
nicht gefragt. Und komm' bloß nicht auf die Idee, unattraktive soziale
Komponenten in dein neugewonnenes Ich einzubauen. Du darfst ja nicht angreifbar
werden. Verschwende deine Energien nicht. Das bringt dir nichts. Stärke
dich an den Defekten der Anderen.
Wie Y und einige ihrer Kommilitonen erzählten, soll auf Amerikas
Campi eine kalte aggressive Kriegsmentalität herrschen, die jegliches
Tun und Handeln in einen harten Überlebenskampf ausarten läßt.
Dessen Zerstörungskraft halten natürlich die Wenigsten aus. Sie
sprengt die Grenzen des Körpers.
Verbiegt Seele und Geist. Gefragt sind Helden. Helden in allen (Lebens)Lagen.
Mit allen 'Wassern' gewaschen. Bedrohlich.
Ein bekanntes Beispiel dafür ist das kommerzorientierte MIT (Massachusetts
Institute of Technology). Amerikas Wiege für 'produktive' Genies,
Besessene, Verrückte. Elitäre Kreativgehirne, bar jeglicher Gefühlsregungen.
Auf der ständigen Suche nach den Möglichkeiten der Grenzen und
Grenzüberschreitungen des Menschen und der Maschine. High-Tech- /
MMI-Gurus mit ihren Jüngern. Die kaum schlafen. Sich an Fast- und
Junk-Food laben.
Hemmungsloser Kapitalismus - unsere Hypothek für die
Zukunft? Ja. Diesen Eindruck habe ich durchaus gewonnen. Alle müssen
sich ihm unterwerfen. Bis zur Vergreisung. Wir Europäer werden da
keine Ausnahme mehr bilden (können).
In den Staaten hat diese Ideologie jetzt auch die öffentlichen Bildungseinrichtungen
und Firmen in einer Form erfaßt, die einem jedes menschliche Denkvermögen
absprechen. Jeden Menschen in seinem Menschsein und in seinen Empfindungen
total degradieren.
Die Rede ist vom SEXUAL HARASSMENT.
Unterrichtet und gearbeitet werden darf seit Oktober nur
noch bei OFFENEN TÜREN. Keiner soll nämlich behaupten können,
dass er von Lehrern, Schülern, Bossen, Kollegen, Kunden etc. sexuell
belästigt wird (worden ist). Das, nach allen Seiten räumliche
Geöffnetsein dient der Zeugenschaft, der Vorbeugung eventueller Annäherungs-
und / oder Berührungsversuche. Das wird jetzt als furchtbare Straftat
eingestuft und gewertet. Die Zahl der Schadensersatzansprüche wegen
dieser Vergehen war nämlich so sprunghaft angestiegen, dass viele
- zu Recht oder Unrecht - Beschuldigte ihren jeweiligen Dienst quittieren
mußten, d.h. arbeitslos wurden. In der Praxis wird als Sexual Harassment
bereits das Küßchen eines Sechsjährigen, das er einer Mitschülerin
gegeben hatte, bezeichnet. Der kleine Junge wurde mit einer sechswöchigen
Suspendierung vom Unterricht und dem Ausschluß aus seiner Football-Mannschaft
bestraft. Seine Eltern von den Eltern der Geküßten auf Schadenersatz
in Höhe von 100.000 $ verklagt.
N hat vergangenes Jahr deshalb ihre Lehrerstelle aufgegeben.
Sie hat einfach nicht die Kraft wegen einer wirklichen oder, - das ist
des Pudels Kern, - getürkten 'Berührung' ein Verfahren, das in
einer unverschämten Geldforderung des angeblich Geschädigten
mündet, aufgehalst zu bekommen. Das ist zwei Kollegen passiert. Obendrein
haben sie noch ihren Professorenjob verloren. Für immer.
Ausgeklügelte Security-Checks in allen Einrichtungen und Unternehmen,
in denen Menschen aktiv tätig sind, sorgen für eine 'sichere'
Auslese. Da kommt es häufig vor, dass einer diesen Checks nicht gerecht
wird. Natürlich erfährt er niemals die wahren Gründe für
sein 'Versagen'. Seine Arbeit, seinen Job ist er auf alle Fälle los.
'n Konkurrent ist er auch nicht mehr. Da wird auf sein Alter oder seine
(Betriebs-)Zugehörigkeit keinerlei Rücksicht genommen. Auch auf
eventuelle Erfindungen, die er für das Unternehmen gemacht hat und
das diese jetzt stillschweigend einheimst, nicht. Unter den Zwängen,
unter dem Druck stehend, möchte ein Jeder am allerliebsten in ein
privates Unternehmertum flüchten. Das gelingt jedoch nur einer verschwindend
geringen Minderheit - erfolgreich.
In den Staaten sind die allerwenigsten Beamte. Und wenn,
dann immer nur auf Zeit. Eine beamtenmäßige professionelle Absicherung
wie bei uns ist undenkbar. Paßt auch garnicht in das politische und
wirtschaftliche System. Voll hart.
Der Mensch als (ver)biegsames Rohmaterial.
Ich habe mich oft gefragt, weshalb Soviele in die Staaten
emigrieren wollen.
Sind sie vielleicht den falschen Public Relation- / Publicity-Kampagnen
der Regierung aufgesessen? Hat sie das brilliant aufgemachte, profi-like
vermarktete und, (Alp-)Träume aus der Retorte provozierende Propagandamaterial
über einen ganz besonderen WAY OF LIFE in Kunst, Literatur, in Film,
Rundfunk und Fernsehen fasziniert?
Oder: Ist es einfach die angebliche Vollbeschäftigung,
die lockt? Der superfixe, stabile Dollar?
Nein.
Heute weiß ich, dass der Hauptgrund für ein Leben
in den Staaten allein zu suchen ist in dem fantastischen Gefühl des
Nicht(ein)gebundenseins in Raum und Zeit. Überall kannst du dich niederlassen.
Sein. Wie es dir paßt. Mag es auch bitter werden.
In einem orginären Freiheitsanspruch des Menschen also.
In der Weite suchst du dein Auskommen. Kämpfst mit der Natur: Ums
Überlebensrecht. Auch auf die Gefahr hin, dass du dabei alle deine
humanen Basics verlierst.
Wild, roh und abgestumpft wirst.
Da siegst, wo andere besiegt werden.
Laufend oszilliert Dein Ich zwischen Sein und Nichtsein.
Das ist Kick genug. Fürs erste jedenfalls.
Attraktiv ist aber auch die wirtschaftliche Seite.
Die materiellen Lebenshaltungskosten lassen dich - bei geringen
Bedürfnissen - nicht gleich ins Strudeln kommen. Mit Fantasie, Energie
und Tatkraft ist ein 'normales' Auskommen möglich. Du mußt nur
imstande sein, der Alltäglichkeit, die wie unmerklich einsetzt und
einen ganz langsam zu verschlingen droht, zu entwischen.
Siehst du das Leben als repititives Erleben der dich umgebenden
Wirklichkeit an, kannst dich schon an minimaler Schönheit intensiv
erfreuen, dich entziehen der Kopflastigkeit deiner Mitmenschen, dann wird
dich auch nichts und niemand aufhalten auf deinem Weg in eine neue Existenz.
Friends: Ich will dorthin. Nicht, weil ich es so toll finde,
mir die Beine und Achseln zu enthaaren. Nur, um beim Ballett- & Stepptanzen,
bei Aerobic mitwirken zu dürfen. Auch nicht, weil ich geil auf die
2-, 4-, 6-, 8-spurigen Pisten bin, auf denen mir der Tempomat alle Geschwindigkeitsüberlegungen
abnimmt. Mich im Dahingleiten träumen läßt. Und schon garnicht,
weil diese Twiggy- und Elefantenfiguren mit ihren abartigen Duftnoten so
interessant sind. Nein.
Sogar die recht ausgelutschten, nichtssagenden zwischenmenschlichen Leer-Beziehungen
lassen mich kalt.
Es ist etwas anderes, was mich veranlaßt, unbedingt
und, wenn es auch nur für eine kurze Zeitdauer ist, dorthin zu streben.
Es ist etwas, das mich unbemerkt in seinen Bann zieht. Was mich im Innersten
trifft und allmählich verändert. Ich möchte fast sagen:
Umpolt.
Es ist das Gefühl der eigenen möglichen Grenzüberschreitung.
Dagegen gibt es keine Abwehr.
Es sind die so gänzlich anderen, intuitiv nie so vollkommen erlebten
Perspektiven.
Das fremde Bewußtsein und -werden.
Vieles ist plötzlich überhaupt nicht mehr wichtig.
Verwischt sich, um dem Platz zu machen, was deine Intentionen und deine
Neu-Gier (= übersteigertes Interesse gepaart mit Begierde) aushalten.
Du hast die Empfindung, dass deine Seele und dein Geist wachsen. Dein Körper
sich dehnt und streckt.
Das ist essentiell.
Gibt dir existentiell einen Wahnsinnsschub.
Du fühlst dich als menschliche Rakete mit allen technisch machbaren
Highlights.
Es ist, als ob du deine eigene neue Erfindung wärst.
Du bist gut 'drauf. Hast für dich ein Halligalli-Feeling.
Keine Angst. Ich heb' nicht ab. Aber anders kann ich's halt
nicht beschreiben.
Trotzdem: Viel' Spaß beim Lesen.
Seid alle lieb' bedacht von Michie, die erschöpft -
ACH' JA? really, is she? -
die PC-Feder fallenläßt.
Hervorhebungen gut sichtbar gemacht hat.
Den Fehlerteufeln auf den Leim gegangen ist.
NA, HOFFENTLICH.
P.S.: WOHLGEMERKT:
MichieBdL. OKAY!